Man mag vielleicht seine Kompositionen nicht mögen, aber einen Verdienst kann man dem großen deutschen Komponisten nicht nehmen: Karlheinz Stockhausen hat im Wesentlichen die elektronische Musik erfunden. Angefangen hatte es mit durchschnittenen Klaviersaiten in Paris. Diese brachten ihn auf die Idee, in einem Kölner Studio sich mit elektronischer Musik zu beschäftigen. Seine Idee war, dass man mittels der elektronischen Musik den Interpreten komplett ausschalten kann und der Komponist die völlige Kontrolle über sein Werk hat.
Tatsächlich beließ er aber die Künstler an ihrem Platz und nutzte die elektronischen Töne auch, im Gegensatz zu seinen Überzeugungen, dass alles geplant sein muss, als Zufallstöne. Was ihn besonders reizte war der technische Fortschritt, der es möglich machte, Töne jetzt elektronisch auch live bei einem Konzert zu produzieren und nicht nur vom Band einzuspielen. Diese Vorstellungen bestimmten seine Ideen der 60er Jahre. Sein großer Verdienst ist, als einer der ersten Synthesizer und Sequenzer in der Musik eingesetzt zu haben. Seit 1984 waren diese ständig Teil seiner Aufführungen.
Damit hatte er, vielleicht sogar ungewollt, auch den Weg für die elektronische Musik überhaupt geschaffen auch weil er sie hoffähig gemacht hat. Er beeinflusste zum Beispiel die Band Kraftwerk sehr nachhaltig.