Ein der großen deutschen modernen Komponisten war Karl-Heinz Stockhausen. Kaum jemand hat im 20. Jahrhundert so deutliche Spuren hinterlassen wie der Waise, dessen Vater im Krieg starb und dessen Mutter von den Nazis ermordet wurde, weil sie Depressionen hatte. Stockhausen studierte an der Musikhochschule Köln Schulmusik, allerdings auch noch Musikwissenschaften und Germanistik an der Universität in Köln. Ab 1950 begann seine Tätigkeit als Komponist. Er war auch Professor an der Musikhochschule in Köln, wurde aber 1977 gegen seinen Willen rausgeworfen. Ein weiteres Feld, in dem er arbeitete, war der Rundfunk, für den er über 300 Kompositionen schrieb.
Die Musik entsprach dem Trend der seriellen Musik, wie sie gerade in den späten 60er Jahren in der modernen Musik Einzug hielt: Das Werk „Kreuzspiel“ war der Wendepunkt, an dem er die klassische Musik verließ und sich der seriellen Musik verschrieb. Er entwickelte das Musikkonzept weiter, unter anderem war es für Stockhausen wichtig, dass der Komponist die vollständige Kontrolle über das Klanggeschehen behielt und dass relevante musikalische Parameter linear organisiert werden müssen. Er vermied, soweit es ging, figurative Elemente wie Motive und Themen und er wollte nicht einmal, dass die Zahlenreihen, die die Basis der seriellen Musik bilden, einfach erkennbar sind.