Die Zwölftonmusik ist eigentlich eine Technik. Sie wird oft auch als Dodekaphonie oder als Reihentechnik bezeichnet, weil sie zwölf aufeinander bezogene Töne verwendet. Diese Reihe aus zwölf Tönen wird dabei zum Muster der Komposition. Das bedeutet konkret, dass in einer Reihe aus zwölf Tönen jeder dieser Töne nur einmal vorkommen darf. Man kann diese Grundreihen dann umkehren und spiegeln, sie als so genannter Krebs rückwärts spielen und dieses wiederum rückwärts spielen.
Was zuerst sehr starr klingt, wird durch die eben genannten Techniken durchaus variantenreich. Man kann, solange der Ton beibehalten wird, ihn auch in andere Oktavlagen transponieren oder aber einen Ton mehrmals hintereinander spielen. Die einmal festgelegte Reihe muss aber durch die gesamte Komposition hinweg beibehalten werden.
Es bilden sich dann 48 Reihenformen heraus, aus denen horizontale Abläufe und vertikale Bildungen entstehen – analog den Melodien und Akkorden. Von diesen Reihenformen können mehrere gleichzeitig ablaufen, was dem Ganzen ein wenig mehr Komplexität verleiht, man kann aber auch aus einer Melodie bildenden Reihe Akkorde auslagern.
Auch wenn sich verschiedene Komponisten an dieser neuen Musikform versuchten, so ist doch Arnold Schönberg derjenige , der die Technik der 12 Töne geprägt hat. 1950 veröffentlichte man seine Gedanken in der Schriftensammlung „Style and Idea“. Darunter ist auch der Vortrag, den Schönberg 1935 an der Universität von Kalifornien gehalten hat und der sich mit dem Konzept der entwickelnden Variation beschäftigt.
Schönbergs Anliegen war es, einen Ton deshalb nicht zu wiederholen, weil er dann eine zu große Bedeutung bekäme. Mit der Zwölftontechnik wird das zwar nicht grundsätzlich vermieden, aber wesentlich hinausgezögert. Er wollte dem prominenten Ton vom Thron stoßen, was ihm auch gelang. Dabei opferte er aber auch die Hörgewohnheiten des Publikums.